Zur Bevölkerung Masurens und seiner Sprache:

Auch Masuren wurde ursprünglich von Pruzzen bewohnt, die Preußen seinen Nahmen gaben. Die pruzzischen Stämme gehörten von Herkunft, Sprache und Kultur den baltischen Völkern an, den Litauern und Letten verwandt. Bis zur Bronzezeit hatten sie in der Region des Dnjepr-Deltas gesiedelt und warem seit etwa 2500 vor Christus in Ostpreußen sesshaft.

Bereits zur Zeit der Reformation war das alte Preußische vom Verfall bedroht gewesen, weil sich im täglichen Leben mehr und mehr das Deutsche und das Masurische in der Verständigung untereinander durchsetzte.

Die Nachkommen dieser fassbaren Urbevöl- kerung Masurens wurden dann ab 1945 zum größten Teile brutal aus ihrer Heimat vertrieben. Unzählige Personen- und Ortsnamen gehen jedoch auf preußischen Ursprung zurück.

Dann gab es natürlich noch die Masuren. Das Masurische hätte man ursprünglich als polnischen Dialekt bezeichnen können, jedoch machte es dessen Veränderungen in der Neuzeit nicht mehr mit. Statt dessen namen die Masuren immer mehr Elemente des Deutschen in ihre Umgangssprache auf. Diese wurde um 1900 von über 130.000 Menschen in weiten Landstrichen und um 1940 noch von rund 40.000 Menschen gesprochen, neben etwa 20.000 Menschen, die sowohl masurisch als auch deutsch sprachen.

War der Hauptunterschied zwischen Masuren und Polen im engeren Sinne ursprünglich ihre Konfession Natur gewesen - die Masuren wurden evangelisch - bekannten sie sich spätestens nach dem ersten Weltkriege zu Deutschtum und wurden darum nach dem zweiten trotz ihrer slawischen Herkunft und nahen Verwandschaft mit den Polen aus ihrer Heimat gejagt - spätestens als sie nicht Polen werden wollten. 

Die Masuren besaßen einen großen Schatz an Volksliedern. Altes Brauchtum hatte sich noch viel erhalten, Trachten waren jedoch verschwunden. Die weißen Nächte des Nordens kulminierten in der Johannisnacht. Man ließ gerne brennende Teertonnen auf den See hinausschwimmen. Die Türen wurden mit Brennnesseln versehen, damit sich die Geister die Hände verbrennen. Auf die Türschwellen legte man geschärfte Sensen. Es gab Sagen über den Wassermann, der im Moor und in den Tiefen der Seen hauste und Dobnick oder Topich hieß.

Charakteristisch waren Straßendörfer mit Blockhäusern; die Häuser wiesen oft säulengestützte Giebelvorbauten (Vorlauben) auf. Um den Hofraum herum waren die Wohn- und Stallgebäude in einem Viereck angeordnet.

Die Verschmelzung mit dem deutschen Bauerntum mit seiner ostniederdeutschen Mundart wirkte sich auf Sprache und Denkart der Masuren erheblich aus und führte auch ihrem Sprachschatze zahlreiche deutsche Wörter zu. Neuen Dingen gab der Masure gerne eine deutsche Bezeichnung, an die er dann oft eine masurische Endung anhängte: fensterladki (Fensterladen), gafelko (Gabel), zagowac (sägen).

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